Halbzeit

Diese Zeilen schreibe ich gerade unmittelbar nach der sechsten Therapie. Ich habe also die Hälfte (der Chemo´s wohlgemerkt) geschafft und ab nächster Woche liegt das Meiste dann hinter mir.

Als wir vor ungefähr 7 Wochen zusammen mit dem Onkologen das Therapieziel durchgesprochen haben, da hatte ich erfahren, dass diese als Erstlinientherapie über einen Zeitraum von 3 Monaten (12 Wochen) andauern soll. In dieser Zeit würde ich 12 Chemo´s bekommen (jede Woche eine) und 4 - 5 Immuntherapien (alle 3 Wochen eine). Wir ihr alle mitbekommen habt, hatte es bei der Immuntherapie einen Rückschritt gegeben, so dass diese aufgrund von Nebenwirkungen bisher einmal ausgesetzt werden musste. Und so wie es aussieht, wird diese auch erst im Zuge der nächsten Wochen wieder fortgeführt. Die Gabe des Kortisons ist zwar bis zum nächsten Therapietermin so weit ausgeschlichen, dass eine Fortsetzung machbar ist, allerdings besteht weiterhin der Gefahr starker Nebenwirkungen und es würde wenig Sinn machen, einen Krankenhausaufenthalt und demzufolge ein Aussetzen der kompletten Chemo-/ Immuntherapie über mehrere Wochen zu riskieren. Das würde mich tatsächlich zurück werfen. Also muss ich mich hier noch etwas gedulden.

Zur Halbzeit war auch eine Kontrolluntersuchung terminiert. Diese wird nun zweigeteilt wie folgt stattfinden:

  • Tumormarker: Bei dem Blutbild zur nächsten (siebten) Therapie werden die Tumormarker mit ausgewertet, die bei mir wohl auch bisher gut darstellbar waren.
  • Bildgebung: Nach der neunten Woche wird zusätzlich ein CT als bildgebender Nachweis erstellt, um das Ergebnis der Tumormarker zu bestätigen (oder auch nicht).
Das bedeutet, dass ich zum Ende der nächsten Woche ein erstes Ergebnis habe, ob und was die Therapie bewirkt hat. Die Bildgebung dient ja letztlich nur der Bestätigung.

Ihr könnt Euch vorstellen, wie mir bei dem Gedanken an die Kontrolluntersuchungen zumute ist. Auf der einen Seite möchte ich unbedingt erfahren, wie die Medikamente wirken und was sich verbessert hat. Auf der anderen Seite spielt auch eine große Angst oder Unsicherheit mit, dass sich vielleicht nichts verbessert haben könnte bzw. die Therapie überhaupt keinen Eindruck auf den Krebs hinterlässt und er munter weiter wächst. Das wäre natürlich in gewisser Weise eine Katastrophe für mich und deswegen bin ich da noch sehr zwiegespalten.

Dennoch habe ich den heutigen Tag gewohnt "gut" (!?) hinter mich gebracht. Ich weiß ja mittlerweile, wie es mir hinterher geht und was mir am meisten gut tut. So versuche ich, nicht mutlos zu werden und dem Krebs weiterhin die Stirn zu bieten. Es sind über die Woche doch immer ein paar Tage, an denen es mir nicht so gut geht, und ich bin mir sicher, der Krebs leidet dann genauso. 

Und das ist gut so !!!







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