Update März 22

Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber bei dem derzeitigen Wetter hält mich irgendwie nichts drinnen. Die letzten Monate waren so sehr von zuhause, dunkel und irgendwie "nicht können" geprägt. So haben wir gestern zum ersten Mal auf der Terrasse sitzen können. Auch waren wir am Wochenende seit Monaten mal wieder auswärts essen. Was für ein Erlebnis...

Was gibt´s zu berichten? Beim letzten Mal hatte ich von dem anstehenden CT der Nasennebenhöhlen berichtet. Dieses wurde zwischenzeitlich durchgeführt und ich weiß auch schon das Ergebnis, obwohl ich noch keinen Termin beim Onkologen bekam. Warum? Ganz einfach: Ich hatte mir parallel noch einen Termin beim HNO Arzt geben lassen und wollte ihn auch nochmal darüber schauen lassen. Aber ich kann an dieser Stelle Entwarnung geben, soweit ist (zumindest hier) alles in Ordnung. Ich habe eine kleine Zyste in der NNH aber das war mir bereits bekannt von vorhergehenden Untersuchungen. Ist unkritisch und muss laut Arzt auch gar nicht behandelt werden.

In der nächsten Woche steht wieder die Immuntherapie an. Ich muss nochmal betonen, dass ich ja jetzt die maximale Dosis im Körper habe und immer noch nach Nebenwirkungen Ausschau halte. Aber ich werde wohl noch verschont. Das ist weiterhin ungewohnt für mich, weil die Chemo da ganz anders war.

Zwischenzeitlich habe ich jetzt erfahren, dass mein derzeitiger Hausarzt in den nächsten drei Monaten in seinen wohlverdienten Ruhestand geht. So ein Mist, zu allem Ärger muss ich mir jetzt noch einen neuen Hausarzt suchen. Dabei war ich so froh, in diese Praxis gekommen zu sein, ich habe schließlich drei Jahre lang darauf gewartet, aufgenommen zu werden. Nun ja, auch das werden wir irgendwie lösen.

Beim Thema Reha bin ich auch ein Stück weitergekommen. Also eine stationäre Reha möchte ich nicht machen. Ich kann mir nicht vorstellen, drei Wochen lang von zuhause weg zu sein, nur um mich unter Anleitung mit vielen gleich- oder ähnlich gelagerten Patienten auszutauschen. Ich suche möglichst positive Gespräche, und da kann ich mich zuhause in meinem Familien-, Bekannten- und Freundeskreis überhaupt nicht beschweren. Ich kann so viele Gespräche führen, dass es mir fast schon wieder zuviel wird 😉. Was mir gut tun würde, ist ein wenig körperlicher Aufbau. Wenn man mich fragen würde, dann ginge ich einmal die Woche schwimmen und die Krankenkasse bezahlt einfach den Eintritt. Aber natürlich ist das viel zu einfach gedacht, schließlich muss eine Bewegungstherapie ja auch einen gewissen Erfolg mit sich bringen und das Ganze muss selbstverständlich auch zertifiziert sein. Also nix mit schwimmen gehen. Jetzt gibt es die folgenden beiden Auswahlmöglichkeiten: Reha-Sport oder Funktionstraining. Mit dem Funktionstraining sind wir schnell fertig, das wird in der Regel verordnet, wenn ich zum Beispiel ein neues Kniegelenk bekomme oder dergleichen. Es wird also ein auf diesen Körperbereich passendes Training abgestimmt. Ich dagegen brauche ja eher etwas mehr allgemeine Fitness. Und hierfür gibt es eigene "Kurse" speziell auch für mit Krebs erkrankte Patienten, die von einigen Sportvereinen und -studios angeboten werden. Hier bin ich jetzt in Kontakt und kann mir das demnächst verordnen lassen.

Gestern war ich tatsächlich mal in der Firma. Fast auf den Tag genau ist es jetzt sechs Monate her, als ich mich damals in den Sommerurlaub verabschiedet hatte. Es war sehr ungewohnt, aber auch schön. Viele Kollegen habe ich seitdem nicht mehr gesehen. Zwar hat mich der ein oder andere mal mit einem Kurzbesuch überrascht, und mit anderen konnte ich telefonieren. Aber die meisten habe ich ein halbes Jahr lang tatsächlich nicht mehr gesehen. Das war ziemlich emotional, aber es hat mich auch sehr gefreut. Und ich glaube, dass sich auch einige Kollegen gefreut haben, mich wieder zu sehen...




Beliebte Posts aus diesem Blog

Am Abgrund

Überschlagende Ereignisse

Was gibt´s Neues ?