Fortführung der Immuntherapie

Heute stand ein neues Arztgespräch auf dem Programm. Es ging dabei primär um die Besprechung der letzten Befunde von CT und MRT. Erwartungsgemäß fiel dieser Punkt äußerst positiv aus. Zudem fand mein Onkologe die vom Radiologen gewählte Ausdrucksweise (geringe Regredienz) sehr konservativ, da der Primärtumor noch mal um gut die Hälfte kleiner geworden ist !!!

Dann hatte ich die grundsätzliche Frage gestellt, was mit den Dingen ist, die nicht im Befund genannt werden. Ich bin beispielsweise über die 5 kleinen Metastasen rund um dem Primärtumor gestolpert, die letztes Jahr im Frühjahr aufgetaucht sind. Über die wird aber kein Wort mehr verloren. Aus diesem Grund wurden heute dann noch mal die aktuellen Daten gesichtet und ich konnte mir selber ein Bild machen. Man kann tatsächlich zwei kleine Punkte sehen, die jeweils für eine Metastase stehen könnten, das ist aber nicht sicher zu bestimmen, da viel zu klein. Alles in allem kein Vergleich zu den Daten vom letzten Sommer, bei denen die Größte dieser Metastasen damals knapp 9 mm betrug.

Also grundsätzlich ein sehr zufrieden stellendes Ergebnis und der Onkologe möchte hier auch keine Experimente eingehen und die Therapie wie bisher fortführen. Es gibt zwar die Möglichkeit, die Abstände der einzelnen Infusionen zu verlängern, also nicht alle 3 Wochen sondern vielleicht alle 6 Wochen, und dann mit der doppelten Dosis. Oder man könnte auch eines der beiden Medikamente absetzen und schauen, ob und welche Auswirkungen das hat. Aber wir waren beide der Meinung, dass das zum jetzigen Zeitpunkt eigentlich kein sinnvoller Schritt wäre. 

Auf meine Frage, wie lange ein solch guter und stabiler Zustand anhalten könne, gibt es auch keine allgemein gültige Antwort. Es gibt Patienten, bei denen wirkt die Immuntherapie vielleicht ein halbes Jahr, bevor es zu einem Progress kommt. Es gibt aber auch Patienten, die leben damit schon fünf Jahre und sind immer noch stabil und unter Kontrolle. Mein Onkologe hat in diesem Zusammenhang von einem Patienten erzählt, der nach zwei Jahren stabiler Immuntherapie einfach keine Lust mehr hatte und nicht mehr zur Therapie gekommen ist. Er nimmt nur noch die Kontrolltermine wahr und ist bisher dennoch stabil. Also auch das kann passieren, es wird immer wieder davon berichtet, dass Patienten die Immuntherapie abbrechen (entweder aufgrund von zu starken Nebenwirkungen oder weil die Gabe einfach zeitlich begrenzt vorgesehen war), aber der Körper dennoch langfristig von dieser Stärkung profitiert.

Also alles in allem ein sehr zufrieden stellendes Gespräch, mit dem ich positiv in die nächsten Monate gehen kann. So werde ich mir also schon nächste Woche meine Immuntherapie in gewohnter Dosierung abholen...



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