Update Mai 2023

"Ich glaub es geht schon wieder los..." Wer jetzt an Roland Kaiser denkt, der hat gar nicht mal so unrecht. Denn während der letzten Tage ist auch mir dieses Lied von ihm in den Kopf gekommen, aber der Reihe nach...

Ich habe gerade erst nochmal meinen Blogeintrag vom 17. Mai gelesen. Wie ruhig und entspannt sich alles darlegt, so dass es kaum der Rede wert ist darüber zu berichten. Wir waren nach meinem Geburtstag sogar für eine Woche in Holland. Endlich mal wieder Zeit, den Kopf so richtig frei zu bekommen. Das war der Plan... wenn da nicht der Anruf meines Onkologen gekommen wäre...

"Herr Sas, ich habe keine guten Nachrichten. Ihr Tumormarker ist stark angestiegen, wir sollten das nächste CT vorziehen."

An mehr kann ich mich gerade nicht erinnern. Ich hab nur gesagt: Geht nicht, wir fahren nach Holland. Wir sind nicht da!!!

Er hat mir dann noch ein paar Informationen gegeben, unter anderem, dass ein Tumormarker 600% über dem Wert vom Februar war - und der war damals auch schon über dem Normbereich...! Wir waren fassungslos, konnten kaum einen klaren Gedanken fassen. Was tun? Urlaub absagen und ins CT gehen? Schon wieder kein Urlaub? Das kann doch nicht wahr sein. Das wollte ich meiner Frau nicht antun - und mir auch nicht. Schweren Herzens haben wir uns entschieden, nach Holland zu fahren und das CT hinterher zu machen. Das haben wir dann auch so gemacht. Es hat uns zwar die ganz Zeit begleitet aber es war dennoch gut, ein paar Tage raus zu kommen. Trotzdem ständig die Gedanken bei dem Thema, wieso und warum? Die letzten beiden CT´s waren beide rückläufig und eigentlich war ich ziemlich entspannt, was den nächsten Termin angeht. Aber es hilf alles nichts, Klarheit bringt nur das CT. 

Zwischenzeitlich hatte ich auch meine Kontakte zum Patientennetzwerk "zielGENau" genutzt und dort nach mehr Informationen gefragt. Tatsächlich gibt es etliche Patienten, bei denen im Verlauf ihrer Erkrankung noch nie ein Tumormarker bestimmt wurde. Es gibt Onkologen, denen die Marker (speziell beim nicht-kleinzelligen Adenokarzinom NSCLC) eher suspekt und nicht aussagekräftig genug sind. Da gehen die Meinungen wohl stark auseinander. Wer am Ende wohl recht hat...?

Gestern war es dann soweit und ich habe das CT bekommen (Lunge und Abdomen). Zudem war bereits heute ein Termin in der Onkologie angesetzt, um das Ergebnis sowie weitere Schritte zu besprechen. Zu beiden Terminen hat mich übrigens meine liebe Frau begleitet, wofür ich unendlich dankbar bin.

Um es kurz zu machen: Das CT zeigt ein unverändertes Bild zum letzten Januar. Es gibt in allen Punkten weder eine Verbesserung noch eine Verschlechterung. Es ist Stillstand, wohingegen die letzten beiden CT´s einen Rückgang gezeigt haben. Ist das jetzt ein schlechtes Zeichen? Wie muss das bewertet werden? Kippt das Ganze und der Tumor wächst wieder? Die Bildgebung zeigt dafür keine Anhaltspunkte. In der Onkologie wurden daraufhin auch direkt zwei Ultraschall gemacht, einmal von allen Organen und einmal von den Lymphknoten im Halsbereich. Unter gewissen Umständen kann man Dinge in der Sonographie wohl besser erkennen. Aber auch hier - alles negativ. Zum Spaß hatten wir noch gesagt, dass vielleicht die Blutproben vertauscht wurden. Das ist natürlich kein wirklicher Grund, dennoch wurde eine erneute Blutprobe zur Validierung ins Labor geschickt. Zudem stehen noch zwei MRT aus. Eines für den Kopf, das wurde ja auch schon im Februar gemacht und war rückläufig. Das Zweite (wenn es denn ein Separates wird) von der Halswirbelsäule.

Wenn das alles soweit auch negativ bleibt (was wir natürlich sehr sehr hoffen), dann wird auch die Behandlung nicht umgestellt und ich bekomme weiterhin Immuntherapie. Das wäre für mich die derzeit denkbar beste Lösung, da ich die Immuntherapie wirklich gut vertrage. Sollte sich allerdings doch etwas zeigen, oder vielleicht auch erst beim nächsten Re-Staging in 3 Monaten, dann rutsche ich wieder in die Chemo, das ist mir heute bereits gesagt worden. Das wäre ein wirklich großer Rückschlag für mich und das möchte ich erstmal auf keinen Fall hoffen.

Ansonsten findet auch mein Onkologe die vorherrschende Situation ungewöhnlich. Er hat zwar erzählt, dass es immer mal wieder Patienten gibt, bei denen der Tumormarker durch die Decke geht und die ansonsten völlig unter Kontrolle sind, aber das sind Ausnahmen. So bleibt uns nichts anderes übrig als die nächsten MRT abzuwarten. 

The story continues...







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