Neuroonkologisches Tumorboard

Im neuroonkologischen Tumorboard wird die Behandlungsstrategie für Patienten mit Tumoren des Zentralnervensystems (Hirntumoren, Rückenmarkstumoren) bezüglich operativer Behandlung und/oder Bestrahlung und systemischer Chemotherapie für jeden Patienten diskutiert. Es beschreibt eine interdisziplinäre Fachkonferenz mit Ärzten der Onkologie, Strahlentherapie, Radiologie und Neurologie sowie bei Bedarf weiterer Fachdisziplinen wie Pulmonologie, Gynäkologie, Unfallchirurgie und Orthopädie, Urologie, Nephrologie oder plastischer Chirurgie. Entscheidungen werden dabei evidenz-basiert nach den Leitlinien-Empfehlungen sowie den neuesten Studienergebnissen getroffen. Ziel ist, das optimale Therapie-Konzept für jeden einzelnen Patienten zu erstellen im Sinne der personalisierten Medizin.

Heute wurde mein Fall im neuroonkologischen Tumorboard der Uniklinik Köln vorgestellt. Ich hatte beim letzten Mal von der wachsenden Hirnmetastase berichtet und hier wollte man frühzeitig die Möglichkeiten einer Behandlung evaluieren. Im Vorfeld hatte ich bereits die damaligen Bestrahlungspläne aus Neuwied zur besseren Einschätzung angefordert.

Tatsächlich haben sich heute alle Fachleute gegen eine derzeitige Behandlung ausgesprochen. Grund ist einerseits die vorangegangene stereotaktische Bestrahlung, deren Wirkung nach nunmehr sieben Monaten noch nicht vollständig abgeklungen ist. Zudem scheinen die vorangegangenen Bildgebungen nicht sicher zu belegen, dass es sich bei der dargestellten "Läsion" tatsächlich um Tumorgewebe handelt. Im Falle einer Bestrahlung vernarbt umliegendes Gewebe im Laufe der Zeit gerne und das wird dann in der Bildgebung sichtbar.

Also ist auch hier weiterhin Abwarten angesagt. Es wurde eine engmaschige Verlaufskontrolle empfohlen, aber da bin ich mit meinen derzeitigen 6-Wochen-Abständen schon sehr gut aufgestellt.




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