Die erste Woche mit dem ADC geschafft
Heute ist Tag 8 nach der ersten Infusion des neuen Medikamentes. Nach anfänglicher Abgeschlagenheit scheint es seit gestern wieder besser zu gehen. Tatsächlich deckt sich das mit Aussagen aus meinem Patienten-Netzwerk, in denen oftmals in den ersten Tagen von Nebenwirkungen berichtet wird.
Ich kann wirklich nur hoffen, dass jetzt langsam etwas Ruhe einkehrt. Alleine die Tatsache, dass ich in den letzten 4 Wochen zweimal stationär in der Uniklinik gelegen habe, macht einen im Nachhinein ganz kirre. Wann wird das nächste Mal sein? Klar, so kann und soll man nicht denken. Dennoch, es lässt sich nicht leugnen, dass die Gedanken immer mal wieder solche Richtungen einschlagen.
Am Donnerstag wird dann zum ersten Mal ein Blutbild erstellt, um die Reaktionen der Therapie auf den Körper sowie das Blutbild zu untersuchen.
Am Montag werde ich bezüglich dem Studienende zu einer abschließenden Kontrolluntersuchung nach Köln müssen, da dies zu dem regulären Szenario dazu gehört und der Sponsor nicht nur einen definierten Anfangs-, sondern auch Endpunkt nachweisen muss. Das Ganze nennt sich "Visite zum Behandlungsende". Zudem wird sich das Studienteam weiterhin alle 12 Wochen bei mir telefonisch melden, um meinen Gesundheitszustand abzufragen. Dem hatte ich bereits bei Studienbeginn zugestimmt und es dient dazu, die langfristigen Nebenwirkungen von dem TKI zu bewerten und zu dokumentieren.
Hier zuhause versuche ich zwischenzeitlich, mich nur mit positiven Dingen zu beschäftigen. Ein schöner Film, ein gutes Buch oder ein gutes Essen sind für sich nur Kleinigkeiten, aber sie können einen Tag ungemein positiv beeinflussen. Im Krankenhaus habe ich einen Patienten kennenlernen dürfen, der sein Leben aufgrund jahrzehntelanger Krebserkrankung ganz anders gestaltet und definiert. Ohne wirkliches Ziel lebt er nur heute. Wenn es ihm heute gutgeht, fährt er mit seiner Frau heute weg. Weil morgen kann schon wieder anders sein. Er hat die Krankheit derart in sein Leben integriert, das war fast schon bewundernswert. Vielleicht plane ich tatsächlich immer noch zu weit nach vorne...