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Wiedereingliederung

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Seit dem 10. September 2021 bin ich nunmehr aus dem Berufsleben heraus. Das sind also fast 8,5 Monate. Eine lange Zeit, wenn man bedenkt, dass man nach 6 Wochen aus der Lohnfortzahlung fällt und dann Krankengeld bezieht. Ich möchte mich dennoch nicht beklagen. Wir haben in Deutschland doch ein recht gutes Sozialsystem, welches uns davor bewahrt, direkt auf der Straße zu landen. Trotzdem ist das für mich kein dauerhafter Zustand. Ich brauche eine geregelte Arbeit, zur Ablenkung, zur Beschäftigung und natürlich (wie jeder von Euch auch) zum Geld verdienen. Zudem ist die soziale Abschottung daheim schon enorm, so dass es mir bestimmt gut tun würde, wieder langsam in den Beruf einzusteigen. Das möchte ich jetzt versuchen und habe dazu schon vor ca. 2 Wochen meinen Antrag auf stufenweise Wiedereingliederung der Krankenkasse vorgelegt. Ich werde mit 3 Stunden täglich anfangen, das geht erstmal über 2 Wochen. Dann wird auf 4 Stunden erhöht, das geht wieder 2 Wochen. Danach bin ich dann bei de

Schritt für Schritt

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Heute war der Tag der Zweitmeinungen. In meinem vorletzten Blogeintrag hatte ich ja schon von meinen Plänen dazu berichtet. Jetzt war es dann soweit... Zuerst ein Termin bei einem anderen Onkologen. Von ihm wollte ich wissen, wie er die aktuelle Therapieanpassung sieht und ob er etwas anderes vorschlagen würde. Das Gespräch war in sofern interessant, als dass auch er diesen Weg -für einen begrenzten Zeitraum- mitgeht. Ich soll mir aber nicht allzu große Hoffnungen machen, dass sich unter der aktuellen Anpassung viel verbessert. Aber es sagt, die Anpassung hat auch taktische Gründe. Bei einer kompletten Neuanpassung meiner Therapie könnte man dann diesen Wirkstoff von der Liste nehmen, da man ihn bereits ausprobiert hat. Er sagt, 8 - 10 Wochen und dann ein erneutes Staging wären ein gangbarer Weg. Angesprochen auf die von mir ursprünglich angedachte Studienteilnahme hat er auch hier versucht, die Hoffnung nicht zu hoch anzusetzen. Je nach Studienphase (z.B. Phase 3) bekommen nicht alle

Bringt das die erhoffte Wende?

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Heute war wieder Zeit für die Immuntherapie. Seit Beendigung der Chemo war das heute der spannendste Therapietag für mich. Wie wird es mir mit dem neuen Präparat gehen? Vertrage ich es diesmal ohne allzu heftige Nebenwirkungen? Und wenn ja, hilft es mir den Krebs zurück zu drängen? Fragen über Fragen, die sich mir auch schon im Vorfeld oft gestellt haben. Antworten hierzu liefert die Literatur allerdings nur bedingt. Dafür sind die Ausprägungen der Krankheit und die unterschiedlichen Verfassungen sowie Konstitutionen der Patienten zu unterschiedlich. Das neue Medikament ist dazu da, die Bildung von Blutgefäßen im Tumorgewebe zu unterbinden. Einzelner Krebszellen oder ganz kleine Tumore ernähren sich durch Diffusion, d.h. Nährstoffe gelangen durch die Zellwände in die Zelle. Größere Tumore benötigen eine eigene Blutversorgung, die der Tumor über Gefäßwachstumsfaktoren (VEGF) selber aufbaut. Hier greift das neue Präparat ein, wobei es sich an die VEGF bindet und diese blockiert. Die heut

Raus aus der Passivität

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Seit dem letzten Arztgespräch und der Durchsprache des aktuellen Befundes sind nun ein paar Tage vergangen. Am Anfang war ich ziemlich niedergeschlagen, schliesslich war das Ergebnis ganz sicher nicht das, was wir uns erhofft hatten. Vermutlich habe ich mich gedanklich zu sehr auf dem letzten -so guten- Befund von Dezember ausgeruht. So frei nach dem Motto, das Schlimmste ist überstanden... Leider ist dem nicht so.  Es hilft aber auch nichts, den Kopf in den Sand zu stecken. Ich muss dem Krebs die Stirn bieten, und zwar mehr denn je. Ich bin daher die letzten Tage wieder ordentlich aktiv gewesen. Als erstes werde ich mir eine erneute  Zweitmeinung bei einem anderen Onkologen einholen. Von ihm möchte ich wissen, ob er mit der jetzt geplanten Vorgehensweise der Therapieanpassung einverstanden ist. Zudem hatte ich bereits im Dezember letzten Jahres Kontakt zum genomischen Institut an der Universität Köln. Es ging um die Studienteilnahme. Mittlerweile habe ich erfahren, dass die besagte St

Zweites Re-Staging

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Am Dienstag hat wie geplant das Re-Staging CT stattgefunden. Anders als beim letzten Mal habe ich dieses Mal nur die CD mit den Bilddaten bekommen. Der Befund würde dann zum behandelnden Arzt geschickt, sagte man mir. Da habe ich mir natürlich direkt schon Gedanken gemacht. Warum bekomme ich den Befund heute nicht? Ist der evtl. noch nicht fertig? Geben sie die Befunde nur raus, wenn das Ergebnis positiv ist? Muss ich mir jetzt Sorgen machen? Natürlich habe ich mir Sorgen gemacht, und das nicht zu knapp. Die CD hatte ich zwar bekommen, habe es aber vermieden, dort rein zu schauen. Als Laie interpretiert man da auch Vieles ganz falsch. Der Onkologe hatte mich beim letzten Mal schon darüber informiert, dass ich mich ruhig zwei Tage nach dem CT bei ihm melden solle. Das habe ich dann am Donnerstag auch direkt getan. Der Befund liegt dem Arzt mittlerweile vor, er  will aber auch unbedingt die Bilder dazu sehen. Und da die CD ja bei mir liegt, haben wir uns also direkt für den Freitag in se

Immuntherapie - Die Fünfte

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Es ist wieder soweit. Seit der letzten Immuntherapie sind mittlerweile mehr als drei Wochen vergangen.  Bereits beim letzten Mal wurde mir zusätzlich zum Therapietermin auch ein Gespräch mit dem Onkologen genannt. Das war dann jetzt heute. Eigentlich bin ich ja immer Donnerstags in Neuwied, aber ich wollte die ausstehende Therapie natürlich so schnell wie möglich nachholen.  Aber der Reihe nach... Durch meinen "zwischengeschobenen" Termin war das Gespräch mit dem Onkologen etwas auf der Kippe. Es ist jetzt kurze Kar-Woche und zudem hat einer der drei Onkologen Urlaub. Ich konnte dennoch heute morgen das Gespräch wahrnehmen, worüber ich sehr dankbar bin. Es wurde ein Ultraschall der Lymphdrüsen im Halsbereich sowie von der Schilddrüse und den Nieren gemacht. Das war alles soweit unauffällig. Zudem wurde mit der heutigen Blutprobe auch wieder die Bestimmung der Tumormarker in Auftrag gegeben. Das Ergebnis sollte in den nächsten Tagen vorliegen und wird wohl wieder einen Vorgesc

Corona geschafft !

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Es ist Tag 8 nach der PCR-Testabnahme. Schon gestern hätte ich mich Freitesten können, aber da war das Testergebnis noch positiv. Heute morgen habe ich direkt einen neuen Versuch unternommen, und siehe da:  Negativ ! Ich darf mich nun zumindest wieder frei in der Öffentlichkeit bewegen, zum Einkaufen fahren, usw. Auch gibt es bereits einen neuen Termin für die Immuntherapie. Diese wird am nächsten Montag stattfinden. Mit ein wenig Glück kann ich dann auch den Arzt sprechen, so dass wir das nächste Re-Staging CT planen können.   

Was macht Corona ?

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Heute vor einer Woche hatte ich die ersten Symptome, weswegen ich dann Dienstags einen PCR Test gemacht hatte. Das war meines Wissens nach auch der Tag mit den meisten Symptomen und dem grössten Krankheitsgefühl.  Wobei ich glaube, dass sich die Symptome bei mir in Grenzen gehalten haben. Ich hatte Kopf- und Halsschmerzen sowie leichten Husten. Einen Abend verspürte ich Übelkeit aber das war nicht viel.  So wie es scheint, ist der Krankheitsverlauf bei mir doch eher mild. Dafür bin ich sehr dankbar. Morgen werde ich ins Testzentrum fahren und einen Schnelltest machen. Bei negativem Ergebnis dürfte ich dann auch wieder raus aus dem Haus.

Immuntherapie - oder doch Corona ?

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Heute ist wieder Donnerstag, Zeit für die Immuntherapie. Besonders spannend war für mich die Tatsache, dass heute ein Gespräch mit dem Onkologen stattfinden sollte, in dem die nächsten Schritte (auch in Bezug auf die Kontrolluntersuchungen) besprochen werden sollten. Aber wie das so ist, wenn man sich auf etwas freut... Es hatte sich schon die letzten Tage angedeutet. Ein Infekt schien sich den Weg zu bahnen. Da ich zur Sicherheit jeden Tag einen Schnelltest (wohlgemerkt im Testzentrum) habe machen lassen, der aber immer negativ ausfiel, habe ich mir erst wenig Sorge gemacht. Allerdings musste ich die Tage noch zum Hausarzt etwas abholen und da hat man mir direkt angeboten, einen PCR Test zu machen. Einen Tag später dann der Schnelltest zuhause, das Ergebnis seht ihr unten. Der PCR Test hat das im Grunde noch mal bestätigt. Ich habe jetzt also auch noch Corona. Es ist zum Heulen. Wir sind in allem so vorsichtig und haben uns im Grunde zwei Jahre lang maximal isoliert, und dann das. Nun

Immuntherapie - Die Vierte

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Am Donnerstag war es wieder soweit. Zeit für eine neue Immuntherapie. Unglaublich, dass ich dort jetzt schon ein halbes Jahr lang hinfahre.  Mittlerweile wird es morgens wieder hell auf dem Weg nach Neuwied. Der Frühling scheint nicht mehr weit zu sein und das schlägt sich auch aufs Gemüt nieder. Die Infusion war wie erwartet unproblematisch und zügig zu Ende. Ich würde behaupten, dass ich noch nie so früh fertig war wie in dieser Woche. Ich musste sogar das erste Mal auf das Taxi warten. Aber bei dem Wetter fällt das nicht wirklich schwer. Ich bin gerne draußen an der frischen Luft. Leider gibt es noch keine Informationen zum nächsten Staging, was bedeutet, dass es wohl doch nicht im März sein wird. Schade. Die Warterei macht einfach nur mürbe. So versuche ich weiterhin, meine Gedanken auf andere Dinge zu lenken und beschäftige mich mit alltäglichen Dingen, so gut es eben geht...

Update März 22

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Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber bei dem derzeitigen Wetter hält mich irgendwie nichts drinnen. Die letzten Monate waren so sehr von zuhause, dunkel und irgendwie "nicht können" geprägt. So haben wir gestern zum ersten Mal auf der Terrasse sitzen können. Auch waren wir am Wochenende seit Monaten mal wieder auswärts essen. Was für ein Erlebnis... Was gibt´s zu berichten? Beim letzten Mal hatte ich von dem anstehenden CT der Nasennebenhöhlen berichtet. Dieses wurde zwischenzeitlich durchgeführt und ich weiß auch schon das Ergebnis, obwohl ich noch keinen Termin beim Onkologen bekam. Warum? Ganz einfach: Ich hatte mir parallel noch einen Termin beim HNO Arzt geben lassen und wollte ihn auch nochmal darüber schauen lassen. Aber ich kann an dieser Stelle Entwarnung geben, soweit ist (zumindest hier) alles in Ordnung. Ich habe eine kleine Zyste in der NNH aber das war mir bereits bekannt von vorhergehenden Untersuchungen. Ist unkritisch und muss laut Arzt auch gar nicht behan

Immuntherapie - Die Dritte

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Wieder ist es Donnerstag und wieder steht ein Termin zur Immuntherapie an. Mittlerweile war ich schon so oft in Neuwied, aber hier von einer Routine zu sprechen, entspricht irgendwie nicht meinem persönlichen Empfinden. Klar weiß man wie es abläuft und man weiß auch wie und wohin, aber es ist trotzdem jedesmal ein komisches Gefühl dabei. Wahrscheinlich wird man das auch nie wirklich los. Heute war es allein schon aufgrund der Witterung anders. Das Taxi kam etwas früher, um bei evtl. Problemen unterwegs reagieren zu können. Es sind auch tatsächlich etliche Bäume umgefallen, aber man konnte sehen, dass die Feuerwehr fleißig war. Die Straßen waren soweit alle frei. Und im Neuwieder Raum sah es insgesamt auch viel friedlicher aus. Also alles gut.   Was gibt es sonst Neues? Die Immuntherapie kam heute mit etwas Verspätung. Aber ich habe sie wie die Vorherigen bislang gut vertragen. Jetzt habe ich nunmehr die dritte Infusion erhalten und damit auch die Höchstdosis erreicht, die sich aufgrund

Aktuelles

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Seit Wiederanlaufen der Immuntherapie höre ich nochmal ein Stück mehr in mich und meinen Körper. Wie geht es mir? Wo gibt es Probleme? Was ist anders als gestern? Der Grund liegt auf der Hand: Die Immuntherapie ist aktuell die Schlüsseltherapie und wenn ich die jetzt nicht mehr vertragen sollte... ich möchte das gar nicht zu Ende denken. Vor ein paar Tagen hatte ich tatsächlich Bauchbeschwerden. Die hielten zwei Tage lang an und ich hatte schon mit dem Schlimmsten gerechnet. Es waren aber "nur" übliche Bauchschmerzen, begründet durch den Verzehr eines Produktes, welches ich eigentlich aufgrund von Unverträglichkeit meide. Natürlich ist da noch das Uniklinikum Köln und die Phase-2-Studie. Aber es steht noch lange nicht fest, ob ich da überhaupt reinkommen kann und wenn ja, was ist mit der Kostenübernahme? Die Krankenkassen tun sich hier im Allgemeinen sehr schwer und verweisen meist auf die gängigen und erprobten Therapie- und Behandlungsformen. Im Gespräch mit der Uni habe ic

Immuntherapie - Die Zweite

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Heute war es wieder so weit. Nachdem ich mich nach der letzten Immuntherapie vor drei Wochen täglich mit Argusaugen auf alles Mögliche beobachtet habe, konnte ich bis zuletzt nicht wirklich von Nebenwirkungen berichten. Zumindest keine, die mir aufgefallen wären. Aus diesem Grund hatte ich bereits gestern die Infusion für heute telefonisch freigegeben (Ihr erinnert Euch: Aufgrund der hohen Medikamentenkosten muss ich jedesmal bestätigen, dass ich zur Therapie komme).  Alles hat aber heute soweit gut geklappt.  Bei der Visite wurde mein Gesundheitszustand abgefragt. Man freut sich, dass ich keine Nebenwirkungen habe. Da ich bisher überhaupt nichts bemerkte, hatte ich schon vermutet, dass man mir ein Placebo gegeben hat. Aber dem war natürlich nicht so... 😉. Bei der Chemo war das einfacher, da ging es mir hinterher immer richtig dreckig. Das ist jetzt ganz anders. Auch haben wir kurz über das Kortison gesprochen, welches ich derzeit immer noch in ganz geringer Dosis einnehme. Wir werden

Was gibt's Neues ?

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Heute ist Tag 12 nach der Immuntherapie. Ich bin immer noch in abwartender Haltung, da die letzte Immuntherapie am 20. Tag abgebrochen werden musste. Aber bis zum heutigen Tag fühle ich mich eigentlich relativ gut. Klar, die Chemo schleicht weiterhin aus und die Spuren sind immer noch deutlich erkennbar. Das geht los mit Schwindel, Kreislaufproblemen, allgemeiner Schwäche und geht über immer noch vorhandene Sehstörungen, Nervenstörungen an den Fingern und Zehen bis zu blutunterlaufenen Fingernägeln und noch nicht vollständig zurückgekehrtem Geschmackssinn. Es heißt also weiter abwarten. Abwarten, ob ich die Immuntherapie dieses Mal besser und auch langfristig vertrage bzw. was für Nebenwirkungen kommen könnten. Auch heißt es abwarten, ob und wie die Therapie wirkt, also was sie mit dem Krebs macht. Der ursprüngliche Plan war, dass mit Hilfe der Immuntherapie der Krebs in Schach gehalten wird und auf dem derzeitigen Stand verbleibt, also nicht größer wird. Das würde einer chronischen Er

Neustart der Immuntherapie

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Es ist mittlerweile 2022, wieder ist es Donnerstag und heute steht zum ersten mal in diesem Jahr die Immuntherapie an. Ihr erinnert Euch sicher, ich hatte die bereits im Zuge der Chemotherapie bekommen, aber aufgrund massiver Nebenwirkungen wurde die nach der ersten Gabe wieder eingestellt, wie sich zeigte über die Dauer der gesamten Chemotherapie. Aber die ist ja nun erstmal vorbei.  Zudem hatte ich jetzt fast 3 Wochen Therapiepause. Das hat mir richtig gut getan. Ich fühle mich körperlich fit wie schon lange nicht mehr. Treppensteigen klappt wieder einigermaßen, auch erste körperliche Arbeiten kann ich wieder ausüben, ohne direkt schweißgebadet auf der Couch zu landen. Also bin ich eigentlich fit für die Immuntherapie. Allerdings bestand die seinerzeit aus zwei Präparaten, ich bekomme aber erstmal nur eines von beiden. Das ist darin begründet, dass man herausfinden möchte, welches Medikament für die schweren Nebenwirkungen verantwortlich war. Bei mehreren Präparaten ist das eher schw

Jahresende 2021

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Heute ist Silvester und damit geht ein sehr ereignisreiches Jahr für uns zu Ende. Es ist sehr viel passiert. Viel Negatives, aber auch einiges Positives gibt es zu berichten. Den Wasserschaden möchte ich an dieser Stelle zum letzten Mal erwähnen. Zuviel Zeit, Arbeit, Ärger und Geld hat uns das Ganze gekostet. Dennoch möchte ich hier zumindest jetzt gedanklich einen Schlußstrich ziehen, um damit innerlich abschließen zu können. Ich bin zuversichtlich, die noch verbliebenen Arbeiten im nächsten Jahr beenden zu können. Meine Krebserkrankung müsste eigentlich ganz oben stehen, aber sie hat eh schon so eine große Aufmerksamkeit bekommen, da muss die hier nicht auch noch an erster Stelle stehen. Ja, was für ein einschneidendes Ereignis. Nie zuvor hat mich irgendetwas so sehr aus dem „Hier und Jetzt“ gerissen. Und nie vorher hat etwas mein Leben und den Alltag so schnell so sehr verändert. Und es ist nicht nur mein Leben, das von meiner Frau ganz genauso. Der eine hat die Krankheit, aber am E

Die letzte Chemo

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Wie jetzt... wird sich sicher der ein oder andere aufmerksame Leser denken. Letzte Chemo? Hab  ich mich da verrechnet oder was...? Das sollten doch mal 12 sein... Ich hatte heute morgen vor meiner eigentlichen Chemotherapie das Ergebnis-Gespräch mit dem Onkologen. Es ging nochmal um das Re-Staging von letzter Woche und die weiteren Schritte. Wie ich bereits schon geschrieben hatte, war das Ergebnis wirklich sehr gut und in dieser Situation ergeben sich noch ganz andere Behandlungsmöglichkeiten. Eine davon ist zum Beispiel, dass man die aktuelle Chemo mit gutem Gefühl jetzt schon beenden kann. Die beiden noch ausstehenden Termine bieten nur noch wenig Potential im Vergleich zu den Nebenwirkungen, die sich in den vergangenen Wochen aufgetürmt haben. Das bedeutet, ich habe die heutige 10. Chemo noch mitgenommen und das war’s für dieses Jahr. Die Chemo ist damit (bis auf Weiteres) beendet. Das hat mich sehr gefreut zu hören. Für das neue Jahr ist dann geplant, mit der Immuntherapie wieder

Die zehnte Chemo... eigentlich...

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 ... denn eigentlich ist heute ja Chemo-Tag. Aber zu Gunsten des Re-Staging´s (erstes Kontroll-CT) verschiebt sich die Chemo auf den nächsten Montag. Das kommt mir und meiner Erholung gerade sehr entgegen. Beim letzten Mal habe ich noch geschrieben, dass ich schon 5 Tage brauche, um mich einigermaßen von der Chemo zu erholen. Auch die 5 Tage haben diese Woche nicht ausgereicht. Erst heute -am 8. Tag- bin ich einigermaßen in der Lage, einen Tag durchzuhalten. Und was war das für ein Tag. Aber der Reihe nach... Wie gesagt war für heute das CT zur Kontrolle der Chemotherapie terminiert. Die Tumormarker waren ja bereits in einem sehr guten Bereich. Trotzdem war ich alles andere als entspannt. Da dies heute nicht als Therapie galt, durfte ich auch nicht den Taxischein nutzen, den ich für die Chemo bekommen habe bzw. hätte ich die Fahrt dann voll bezahlen müssen. Also mit dem eigenen PKW gefahren, glücklicherweise hat sich meine Frau kurzerhand wieder bereit erklärt, mich auf diesem schweren

Die neunte Chemo

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Es ist wieder Donnerstag. Wieder geht es nach Neuwied und das erste Mal habe ich irgendwie ein komisches Gefühl. Es ist kaum zu beschreiben, fühlt sich an wie Unsicherheit, Unwohlsein, Angst vor Nebenwirkungen und der Frage, ob mir die Chemo wirklich helfen kann... Ich muss dazu sagen, dass das nicht erst seit heute so ist. Die letzten Tage waren sehr anstrengend und ich habe bestimmt 5 Tage gebraucht, um mich von der voran gegangenen Chemo zu erholen. Und natürlich macht man sich viele Gedanken, wenn man viel Zeit hat, oder wenn man Nachts nicht schlafen kann oder wenn es einem einfach nicht gut geht. Die Erschöpfung ist schon sehr deutlich zu spüren und wenn ich sage Erschöpfung, dann ist das nicht so als wenn man mal ne Runde Fahrrad gefahren ist und sich deswegen eine Stunde ausruht. Wenn ich mal schlafe, schlafe ich die ganze Nacht und am nächsten Morgen laufe ich nur eine Treppe langsam rauf und bin schon wieder fertig. Die Regeneration dauert deutlich länger. Das kann doch nicht

Post von der Krankenkasse

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Es ist schon ein paar Tage her, da bekam ich Post von meiner Krankenkasse. Nicht wirklich verwunderlich, wenn ich überlege, wieviel Post ich in den letzten 2 - 3 Monaten überhaupt aufgrund meiner Erkrankung bekommen habe. So war ich im ersten Moment auch positiv überrascht, als es mit den Worten losging: "Hallo Herr Sas, wir würden gerne mit Ihnen telefonieren, um zu hören, wie es Ihnen geht..." Stutzig wurde ich erst, als ich das zweite Blatt im Umschlag fand. Darauf stand, dass man um meine Einwilligung bittet, mich telefonisch kontaktieren zu dürfen. Also das Ganze nochmal etwas nüchterner betrachtet und nachdem ich auch mal Google bemüht habe, ist das Ding direkt im Papierkorb gelandet. Denn scheinbar will man durch Kontrollanrufe herausbekommen, was ich habe und ob ich wirklich krank bin... Ein paar Tage später wieder ein Schreiben der Krankenkasse. Darin stand sinngemäß, ob ich vielleicht das erste Anschreiben nicht bekommen hätte, oder ob ich es zwischenzeitlich vielle

Die achte Chemo

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Wir haben heute den 2. Dezember und ich habe tatsächlich die achte Chemo hinter mich gebracht. Aufgrund einer unruhigen Nacht war ich vorher schon ziemlich platt. Gut, dass man die Zeit dort auch verschlafen kann. Dennoch habe ich mich nach der Rückkehr zuhause direkt wieder hingelegt und bin auch erst um 18 Uhr wach geworden. Es ist eine beschwerliche Zeit, welche zunehmend anstrengender und belastender wird. Vier mal muss ich noch durc hhalten... Zwischenzeitlich habe ich erfahren, dass die Immuntherapie wohl erst NACH Beendigung der Chemotherapie fortgeführt wird. Man will zusätzliche Belastungen (die es sehr wohl gibt) sowie Nebenwirkungen durch die Doppeltherapie vermeiden bzw. verringern. Mittlerweile finde ich das sogar gut, denn auch wenn ich "überschaubare" Nebenwirkungen habe, so haben die es teilweise wirklich in sich. Und ich weiß nicht, was mein Körper noch alles verkraften muss oder was sonst noch so kommt. Die nervigsten Nebenwirkungen sind weiterhin Probleme i

Was für eine Überraschung

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Ich könnte immer noch heulen - vor Freude. Gestern habe ich von meinen Arbeitskollegen eine riesengroße Überraschung bekommen. Da haben sich doch tatsächlich die Kollegen zusammen getan und einen persönlichen Adventskalender für mich gemacht. Jeder etwas dazu beigesteuert. Noch nie hatte ich so einen Adventskalender und noch nie empfand ich das als so emotional. Ab morgen wird mich dieser täglich bis Weihnachten begleiten. Da ich aktuell noch nicht sehen kann, von wem, was und wie gekommen ist, erstmal ein generell DANKESCHÖN an alle. Das ist wirklich unglaublich. Vielen herzlichen Dank. Ihr seid die besten Kollegen ever !!! Ich werde mir da noch ein besonderes Dankeschön einfallen lassen. Aber das wird noch etwas dauern, ich muss mich vorrangig ja erstmal um mein anderes „Problem“ kümmern.

Erste Zwischenbilanz

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Ich hatte letzte Woche bereits darüber berichtet: Das erste Zwischenergebnis in Form der Tumormarker soll zum Ende dieser Woche vorliegen.  Ich weiß immer noch nicht, ob ich sagen soll „ endlich “ oder „ wird auch Zeit “. Die Ungewissheit über das Ergebnis drückt in gewisser Weise auch auf die Stimmung. Aber letzten Endes möchte und muss ich natürlich wissen, wohin die Reise geht und ob das, was ich da gerade mache, überhaupt Sinn ergibt.  Dementsprechend aufgeregt war ich gestern bei der Therapie. Es ist mittlerweile die siebte Chemo, die ich verabreicht bekomme. Nachdem ich jetzt auch die erste Teilrechnung der Apotheke (die, die die Infusionen für mich herstellt) über die zu leistenden Zuzahlungen erhalten habe (puuuh), weiß ich jetzt auch was die ganzen Präparate kosten. Es ist wirklich unglaublich, wieviel Geld die einen dafür ausgeben und die anderen an mir verdienen. Ein ganzer Wirtschaftszweig lebt quasi davon, dass es mir bzw. Menschen mit meiner Krankheit nicht gut geht. Aber